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Von herausforderungen gemeinsam proftieren
Gerrit rüsing, leiter „strategische lösungsentwicklung“
Bevor ein neues Produkt oder eine Lösung der KDO „Marktreife“
erlangt, haben sich zahlreiche Mitarbeiter damit beschäftigt. An-
gefangen von der Bedarfsanalyse und der Konzeption bis hin zur
technischen Umsetzung. Gerrit Rüsing, Justiziar der KDO, leitet
die Stabstelle „Strategische Lösungsentwicklung“ und ist einer
der Ersten in diesem Prozess.
Herr Rüsing, an welchen Projekten arbeiten Sie derzeit?
An sehr vielen! Ganz aktuell sind die Themen Prozessma-
nagement und Vorgangsbearbeitungssysteme. Dann
konzipieren wir derzeit ein Identitätsmanagement
speziell für Single Sign-on und entwickeln
GovExpress als Datendrehscheibe weiter.
Mit dem OFFIS hier aus Oldenburg
arbeiten wir an einem Projekt zum
semantischen Web und dann gibt
es die Idee, mit Telefonanlagen ein
ganz neues Geschäftsfeld zu eröff-
nen. Damit könnten unsere Kunden
dann wirklich alles aus einer Hand
bekommen.
Woher kommen diese Themen? Sind
auch Anfragen von Kunden darunter?
Zum einen wissen wir natürlich, welche
Möglichkeiten moderne Technik bietet. Zum
anderen ist für uns maßgeblich, was der Gesetzge-
ber zukünftig verlangen wird, und darauf stellen wir uns
ein, wie z. B. mit dem niedersächsischen Hunderegister. Im Aus-
tausch mit unseren Kunden erhalten wir natürlich auch Anre-
gungen, wie z. B. aus dem Arbeitskreis der IT-Leiter.
Gibt es ein konkretes Projekt, das Sie nennen könnten?
Wir wurden gefragt, ob wir im Rahmen der Umsetzung des
elektronischen Aufenthaltstitels eine Kommunikationsplattform
für den Austausch mit der Bundesdruckerei entwickeln können.
Das haben wir mit GovExpress realisiert und die Lösung kommt
jetzt zum Jahreswechsel in zahlreichen Ausländerbehörden
zum Einsatz. Das Tolle daran ist, dass die Behörden damit
auch untereinander kommunizieren können.
Sie investieren viel Zeit ohne Erfolgsgarantien. Wie ist das
für Sie?
Ja, wir gehen schon ein gewisses Risiko ein. Andererseits
erwarten unsere Kunden von uns, dass wir innovative Lösun-
gen parat haben – und da braucht man natürlich eine gewisse
Vorlaufzeit.
Was passiert, wenn ein Projekt nicht um-
setzbar ist?
Dann haben wir zumindest an Er-
fahrung gewonnen. Im Grunde ge-
nommen sind die Arbeiten aber nie
sinnlos, sondern fnden an anderer
Stelle Verwendung. Die Erkennt-
nisse aus der Prozessmodellierung
nutzen z. B. jetzt schon unsere
Entwickler im Jugendwesen.
Welches war das größte und erfolg-
reichste Projekt bisher?
Da fallen mir sofort zwei ein. Wir
betreiben seit 2010 erfolgreich die Zentrale
Koordinierungsstelle Abfall, kurz ZKS-A, für das
elektronische Abfallnachweisverfahren. Das Projekt
habe ich maßgeblich begleitet. Und der Betrieb läuft so gut, dass
wir jetzt den Folgeauftrag bis 2014 erhalten haben. Zudem habe
ich bei der Entwicklung unserer ePR-Lösung die Architektur für
das System inklusive Zweitregister konzipiert. Das war nicht
nur technologisch eine Herausforderung, sondern auch juris-
tisch gesehen. Denn bei der Umsetzung mussten zahlreiche ge-
setzliche Vorgaben berücksichtigt werden.
Herr Rüsing, wir danken für das Gespräch!