Seite 12 - KDO KOMin 4_2011 HOLZ

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Sind Social Media denn geeignet für eine zielgerichtete Projekt-
arbeit?
Es wird sicherlich nicht dazu kommen, dass Facebook oder
Twitter für Projektarbeit eingesetzt werden – alleine schon aus
datenschutzrechtlichen Gründen. Aber warum sollte man sich
nicht die Funktionen, die Social Media so erfolgreich machen,
für Projektarbeit zunutze machen? Denken Sie nur an Gruppen-
plattformen, Chats, gemeinsame Dokumentenverzeichnisse,
Video- und Telefonkonferenzen, Teamkalender, Wiki usw. Diese
Instrumente gilt es, mit Augenmaß und in einer geschlossenen
Umgebung zu komponieren.
Was können Verwaltungen konkret tun, um für die von Ihnen
skizzierten Veränderungen gerüstet zu sein?
Das Wichtigste ist, professionelles Projektmanagement als
Erfolgsfaktor wahrzunehmen. Ein erster Schritt dazu ist, einem
Mitarbeiter Zeit für das Thema Projektmanagement einzu-
räumen, damit er sich weiterbilden und sein Wissen in die
Organisation hineintragen kann. Der Aufwand dafür ist
überschaubar. Je nach Anzahl und Komplexität der Projekte
können weitere qualifzierende und organisatorische Maßnahmen
erforderlich werden.
Aber man kann sich Projektmanagement-Dienstleistungen
doch auch gezielt einkaufen?
In der Tat. Die KDO hat kürzlich eine Qualifzierungsoffen­
sive für ihre Mitarbeiter gestartet. Davon können auch die Kunden
proftieren und ab 2012 Projektmanagement als Dienstleistung
beziehen.
Herr Biehler, wir danken für das Gespräch!
Projektmanagement unverzichtbar
für Verwaltungen
Interview mit Herbert Biehler, Global Players Consulting GmbH, Oldenburg
KDO Innovativ
Auch in öffentlichen Verwaltungen gewinnt Projektmanage-
ment immer mehr an Bedeutung. KOM:in befragte dazu den
Projektmanager und Projektmanagement-Trainer Herbert Biehler.
Herr Biehler, welche Anforderungen werden heute an erfolgrei-
che Projekte gestellt?
Gut geführte Projekte unterscheiden sich von Misserfolgen
durch klare Anforderungen, einen sauberen Termin- und Budgetplan,
qualifzierte Teammitglieder und Projektleiter, die vorausschauend
agieren. Eine besondere Bedeutung haben die Kooperation und die
Kommunikation im Projekt: Sie sind die „Schmierstoffe“, die alle
Instrumente des Projektmanagements erst zum Laufen bringen –
vergleichbar mit einem Getriebe, das ohne Öl auch nicht funktioniert.
Welche Qualifkationen muss ein Projektleiter dafür mitbringen?
Er benötigt Methodenkompetenz, um ein Projekt zu
planen, zu überwachen und zu steuern, sowie Fachwissen,
um Planungs- und Arbeitsergebnisse zu bewerten. Zu-
sätzlich muss ein Projektleiter ausgezeichnete Führungs-
und Kommunikationsfähigkeiten, Fingerspitzengefühl und
Erfahrung vorweisen. Denn er trägt im Projekt eine zentrale
Verantwortung als Initiator, Motivator, Mediator und als
„Kommunikationsdrehscheibe“.
Was wird sich in den nächsten Jahren im Projektmanagement
für öffentliche Verwaltungen ändern?
Durch sich immer schneller verändernde Rahmenbedin-
gungen seitens Politik, Gesetzgebung, Umwelt und Wettbewerb
müssen Verwaltungen zunehmend projektorientiert agieren. Die
Anzahl der Projekte wird weiter steigen; viele davon werden
„virtuell“ stattfnden, d. h., die Projektbeteiligten bekommen
sich kaum noch zu Gesicht.
Damit werden Social Media zum Einsatz kommen, die
die Zusammenarbeit im Projekt nachhaltig verändern. Der
Spaßfaktor an der Kommunikation wird unverzichtbarer
Bestandteil der Projektkultur.
Herbert Biehler
Geschäftsführender Gesellschafter der Global
Players Consulting GmbH, Oldenburg

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