Jobguide PROFESSIONAL_d322

Porträt Sparkassen-Finanzgruppe Die Gruppe. Damit breite Teile der Bevöl- kerung ihr Geld anlegen konnten, ihren Zahlungsverkehr sicher abwickeln und Kredite aufnehmen, wurden vor rund 200 Jahren die ersten Sparkassen gegründet. Im Sparkassengesetz wurde festgelegt, dass Sparkassen Universalbanken in öffent- licher Trägerschaft sind, sie also mit allen Kundengruppen Bankgeschäfte betreiben können und hinter ihnen die jeweiligen Städte oder Landkreise als Gesellschafter stehen, weshalb sie ihre Gewinne für das Gemeinwohl einsetzen sollen. Damit bil- den die öffentlich-rechtlichen Kreditinsti- tute die dritte Säule im Drei-Säulen-Modell des deutschen Finanzsektors, und sind den privaten Banken und den Genossenschafts- banken gleichgestellt. Diese dritte Säule umfasst alle Gesell- schaften der Sparkassen-Finanzgruppe, zu der insgesamt 520 einzelne Unternehmen gehören. Den größten Anteil daran haben die 376 rechtlich selbstständigen Sparkas- sen-Gesellschaften. Darüber hinaus gibt es fünf Landesbanken – die Landesbank Ba- den-Württemberg, die BayernLB, die Lan- desbank Berlin, die Landesbank Hessen- Thüringen, die NordLB und die SaarLB – sowie viele weitere Gesellschaften, die im Verbund Spezialaufgaben übernehmen. So ist zum Beispiel die Deka Investments das Wertpapier-Handelshaus der Sparkassen, die acht Landesbausparkassen befassen sich mit Immobilienfinanzierung, die Deutsche Leasing-Gruppe und weitere Gesellschaften mit dem Leasing-Geschäft. Darüber hinaus gehören zum Verbund neun öffentliche Ver- sicherer, ferner S-Kreditpartner, die Berlin Hyp, drei Factoring-Gesellschaften sowie der Deutsche Sparkassenverlag, die Sparkas- sen Finanz-Informatik und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband als Dienst- leister in Verbund. Hinzu kommen 51 Ka- pitalbeteiligungsgesellschaften, sieben LBS Immobiliengesellschaften, die Sparkassen Rating- und Risikosysteme GmbH, zwölf regionale Sparkassenverbände und 754 Stif- tungen. Dienstleistungen und Marktbedeutung. Im internationalen Vergleich sehr unge- wöhnlich ist in Deutschland der hohe An- www.sparkasse.de Jobguide teil der öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Banken am Bankensystem. Dabei ist die Spar- kassen-Finanzgruppe mit einem Geschäftsvolumen von 2.980 Milliarden Euro die größte Fi- nanzgruppe Europas. Allein 48,2 Millionen Girokonten werden von den Sparkassen in Deutsch- land geführt und drei Viertel aller Unternehmen arbeiten mit der Firmenkundenabteilung ihrer örtlichen Sparkasse zusammen. Dabei geht es dann nicht nur um Zahlungsverkehr, Kredite und Vermögensanlage, sondern auch um Leasing und Factoring, um Unternehmensbeteiligungen, Gründungen oder Immobilien. Hier kommen dann die spezia- lisierten Verbundpartner als Lei- stungserbringer zum Einsatz. Im Vergleich zu Privatbanken zeichnet die Sparkassen aus, dass sie nach dem Regionalprinzip agieren, also ihre Geschäftstätigkeit auf ihre Heimatregion konzen- trieren. Ihre Gewinne setzen sie gemäß ihrem öffentlichen Auftrag nicht nur zur Erweiterung ihrer Eigenkapitalbasis ein, sondern auch zur Stärkung ihrer jeweiligen Heimatregion. Das bedeutet, dass die Sparkassen eine Vielzahl von wissenschaft- lichen, sozialen, Kunst-, Kultur-, Bildungs- und Umweltprojekten mit Spenden und Sponsoring unterstützen. Für die Integration Ge- flüchteter setzen sie sich ebenso ein wie für die Inklusion behinderter Menschen. Ein Teil der Mittel wird verwaltet und verteilt über die 754 gemeinnützigen Stiftungen, die medizinische und soziale Ein- richtungen, Sportvereine, Museen, Theater und viele kleine Initiati- ven unterstützen. Insgesamt trugen die Sparkassen zum Beispiel im Jahr 2019 mit 432 Millionen Euro zu gesellschaftlicher Entwicklung und sozialem Frieden bei. Standorte undMitarbeiter. Mit über 300.000 Mitarbeitenden ist die Sparkassen-Finanzgruppe einer der größten Arbeitgeber in Deutsch- land. 205.000 Köpfe zählen allein die 370 Sparkassen-Gesellschaften mit ihren 16.500 Geschäftsstellen bundesweit. Alle weiteren Mitar- beiter sind bei den Verbundpartnern tätig. Die größten unter ihnen sind die Landesbanken, wo über 33.500 Mitarbeiter tätig sind, die Deka-Bank mit rund 4.700 Beschäftigten, die Landesbausparkas- sen mit weiteren 6.800 und die Deutsche Leasing-Gruppe mit rund 2.700 Köpfen. Karriere bei der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Karrieremöglich- keiten sind angesichts des breiten Geschäftsfeldes der Sparkassen- Finanzgruppe naturgemäß sehr vielfältig. In allen Funktionen und Bereichen der Sparkassen – also im Auslandsgeschäft, in der Wertpa- pier- und Vermögensberatung, in den Bereichen Versicherung, Kre- dit, Verkaufstraining, Marketing, Betriebsorganisation, Controlling, Jobguide Revision, Personalwirtschaft oder im Medialen Vertrieb – besteht die Möglichkeit, sich in einer Spezialistenrolle weiterzuentwickeln oder eine Führungsaufgabe zu übernehmen. Auch ein Wechsel zwischen den Gesellschaften der Finanzgruppe ist möglich und üblich. Zum Beispiel kann eine typische Karriere im Private Banking, wo vermögende Privatkunden zu Geldanlage, Altersvorsorge, Ver- sicherungen und Vermögensfragen beraten werden, später in einer Führungsrolle im Vermögensmanagement einer Sparkasse fortgesetzt werden und in das Top-Management dieser Sparkasse führen. Und wer als Firmenkundenberater mehrere Jahre erfolgreich Fi- nanzierungslösungen für Unternehmen, Gewerbetreibende und Exi- stenzgründer entwickelt hat, kann einen Abschluss als Zertifizierter Firmenkundenbetreuer anstreben, um dann in eine Spezialistenaufga- be zu gehen oder sich zur Führungskraft weiterzuentwickeln. Bei einem Kreditanalysten, der Bonitäts- und Risikoanalysen er- stellt und die Kreditanträge von regionalen Firmenkunden bearbeitet, kann im nächsten Schritt eine Weiterbildung zum Zertifizierten Kre- ditanalysten auf der Agenda stehen. Generell gibt es zur fachlichen und überfachlichen Weiterbil- dung eine Vielzahl an Angeboten, die einerseits von den jeweiligen Sparkassen und Verbundgesellschaften selbst organisiert werden, zum anderen aber auch in elf regionalen Sparkassenakademien sowie an der Hochschule für Finanzwirtschaft & Management in Bonn, einer eigenen Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe stattfinden. Ein Frauenförderprogramm sorgt für Chancengleichheit und perspektivisch mehr Damen in Führungspositionen. Darüber hinaus werden Coachings angeboten und Mentorenprogramme. Einstieg für Professionals. Mitarbeiter der Sparkassen-Finanzgrup- pe haben häufig neben einer Bankausbildung eine weiterführende Qualifikation, etwa einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre, einen KARRIERE-Faktoren Teilzeitmodelle + Frauenförderung + Kinderbetreuung z.T. Betriebssport z.T. Betriebliches Gesundheitsmanagement z.T. Auslandsentsendung Langzeit z.T. Internationale Kurzzeit-Einsätze – Mitarbeiterbeteiligung – Fixe + variable Vergütung z.T. Betriebliche Altersversorgung + Unterstützung von Dr./MBA/Berufsexamina z.T. Coaching/Mentoring + Firmeneigene Akademie + Interdisziplinäre Teams + Interkulturelle Teams + Möglichkeit zur Partnerschaft – Frauenanteil an Führungspositionen 27,4%* Akademikerquote an Belegschaft k.A . * Nur Sparkassen und unterhalb der Vorstandsebene MEISTGESUCHTE Qualifikationen Wirtschaftswissenschaftler + Juristen + ITler +

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