Jobguide HAMBURG_HANNOVER_NORDDEUTSCHLAND_d322

Hamburg_Hannover_Norddeutschland Company Aber auch der Maschinenbau spielt mit rund 34.000 Beschäftigten insbesondere südlich von Hamburg eine wichtige Rolle. Geprägt ist die Branche vor allem von kleinen und mittelständischen Firmen, die jedoch auf ihrem Spezialgebiet oft zu den führenden Anbietern inter- national gehören. Zu den bekannteren Namen zählen zum Beispiel die Gabelstapler-Produzenten Jungheinrich und Still und die Körber Gruppe mit der Hauni Maschinenbau AG, dem Weltmarktführer bei Zigarettenmaschinen. Auch Tetra Pak ist mit der Tetra Pak Processing GmbH in Reinbek bei Hamburg vertreten. Rund 90 Ingenieure ver- treiben von hier aus Anlagen für die Produktion von Lebensmitteln wie Suppen, Saucen, Fruchtsäfte und Milch an Kunden aus der Nah- rungs- und Genussmittelindustrie. Neben jungen modernen Branchen wie Öko-Strom oder Life Science spielt nämlich auch die Nahrungsmittelproduktion im land- wirtschaftlich geprägten Norden eine wichtige Rolle. Nicht nur Ham- burg ist Standort großer Nahrungs- und Genussmittel-Konzerne wie Tchibo und Unilever. Auch Markenprodukte aus Bremen finden sich praktisch in jedem Haushalt, darunter Beck’s Bier, Schokolade von Feodora und Hachez, Kellogg‘s Cornflakes, Philadelphia-Käse, Tiefkühlkost von Nordsee und Frosta oder Kaffeemarken wie Jacobs, Onko, Eduscho, Melitta und Azul. Das belgische Unternehmen Uni- veg zählt mit einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro und 800 Mitarbeitern am Standort Bremen zu den größten Obst- und Ge- müsehändlern in Deutschland. Bremerhaven ist mit mehr als 4.000 Beschäftigten in rund 80 Unternehmen das Zentrum der deutschen Fischverarbeitung. In Hannover sitzt mit Bahlsen der deutsche Markt- führer für Kekse mit knapp 2.500 Mitarbeitern in Deutschland. Das niedersächsische Zeven ist Sitz der DKM Deutsches Milch Kontor. Die Nummer Eins der deutschen Milchindustrie ist 2011 aus dem Zusammenschluss der Molkereien Nordmilch und Humana entstan- den. In Zeven beschäftigt DKM fast 1.000 Mitarbeiter, bundesweit sind es rund 7.400 an 26 Standorten. Die 600 Mitarbeiter von Agrar- frost im niedersächsischen Wildeshausen verarbeiten jährlich rund 400.000 Tonnen Kartoffeln zu Pommes und Snacks. Und auch die Geflügelmarke Wiesenhof mit mehr als 6.000 Mitarbeitern bundes- weit hat ihren Stammsitz im niedersächsischen Visbek. Viele Rohstoffe für Kekse und Käse, Bratwurst oder Fischstäbchen stammen aus der Region, denn der Weg von Hamburg Richtung Bre- men oder Hannover führt über weite Strecken durchs Grüne: Rund fünf Prozent der Fläche Niedersachsens wird von knapp 40.000 Be- trieben landwirtschaftlich genutzt. Mit einem Umsatz von 3,4 Milli- arden Euro machen Bauern, Fischer und Förster das Bundesland nach Bayern zum deutschen Agrarland Nummer zwei: Nahezu 45 Prozent der deutschen Kartoffelernte, mehr als jedes dritte Ei, 60 Prozent des Geflügelfleisches und jeder fünfte Liter Milch stammen aus einem niedersächsischen Betrieb. Von den über 3,9 Millionen Erwerbstäti- gen des gemessen an der Fläche zweitgrößten Bundeslandes verdienen zwar nur knapp drei Prozent ihr Geld mit Ackerbau und Viehzucht. Wie fast überall ernährt auch die Niedersachsen vor allem das Dienst- leistungsgewerbe und die Industrie. Doch mit einem Umsatz von 33,2 Milliarden Euro ist die Nahrungs-, Getränke- und Futtermittel- industrie in Niedersachsen immerhin deutlich größer als der regionale Maschinenbau und die regionale Chemieindustrie zusammen. Fast 70.000 Beschäftigte arbeiten hier in rund 650 Betrieben. Und auch in anderen Industriezweigen ist in Niedersachsen oft der Bezug zu Landwirtschaft und Ernährung gegeben. In Kassel sitzt mit Kali und Salz beispielsweise einer der weltweit führenden Anbie- ter von Düngemitteln, Speise- und Gewerbesalz. Im nahegelegenen Einbeck forscht der Saatgutspezialist KWS mit weltweit rund 4.700 Mitarbeitern an schädlingsresistenten Zuckerrüben oder ertragreiche- ren Getreidesorten. Auch der Aromaspezialist Symrise, der Duft- und Geschmacksstoffe für Nahrungsmittel und die Kosmetikindustrie produziert, hat seinen Sitz in Holzminden südlich von Göttingen. Die Christian Hansen GmbH in Nienburg bei Hannover zählt mit 2.600 Mitarbeitern weltweit zu den größten Produzenten von Zusatz- stoffen für die Nahrungsmittelindustrie, also Milch- und Weinkul- turen, Aromen, Enzymen und Farbstoffen. Im niedersächsischen Maschinenbau tummeln sich diverse Hid- den Champions aus dem Bereich Landtechnik, darunter beispielswei- se Big Dutchmann aus Vechta. Das Unternehmen mit weltweit knapp 2.700 Mitarbeitern zählt zu den Marktführern für Fütterungsanla- gen und Stallsysteme für Schweine und Geflügel. Rüben und Kar- toffeln dagegen werden nicht nur in Niedersachsen sondern weltweit mit Erntemaschinen von Grimme aus dem Boden geholt. Das 150 Jahre alte Traditionsunternehmen beschäftigt an seinem Stammsitz in Damme rund 1.450 Mitarbeiter. Rund um den Globus bestellen Landwirte ihre Felder zudem mit Equipment aus Niedersachsen: Bodenbearbeitungsgeräten von Kotte, Spritzen von Dammann und Amazone sowie Feldhäckslern von Krone. Aber auch, wer sich eher für Cabrios und Luxuslimousinen be- geistert als für Güllewagen und Flügelschargrubber, der findet im Norden den passenden Job. Zu den größten Arbeitgebern im Groß- raum Hannover-Bremen zählt die Automobilbranche. Mit Volkswa- gen unterhält der größte Hersteller Europas seine Konzernzentrale inklusive Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wolfsburg. Al- lein hier arbeiten fast 60.000 Beschäftigte. Nicht zuletzt dank VW belegt die niedersächsische Kleinstadt einen Spitzenplatz bei der Zahl der Beschäftigten in industrienahen Zukunftsbranchen – fast 60 Pro- zent. Weitere 46.000 VW-Mitarbeiter bauen Autos, Motoren, Ge- triebe, Komponenten und Nutzfahrzeuge in den Werken Hannover, Salzgitter, Kassel, Emden und Braunschweig. Aus Hannover kommt beispielsweise der beliebte VW Bus T5. Der Passat wird in Emden gebaut. 2009 übernahm der VW-Konzern zudem das Werk des in- solventen Cabrio-Spezialisten Karmann in Osnabrück. Heute bauen dort 2.300 Mitarbeiter unter anderem das Golf Cabrio und den Por- sche Boxter. Rund um VW haben sich Zulieferbetriebe in der Region angesiedelt, darunter Bosch und Siemens. Mit Continental hat auch der führende deutsche Reifenhersteller seinen Sitz in Hannover. Der Technologiekonzern zählt nach der Übernahme durch die Schaeffler- [ Hannover verfügt über das größte – und eines der modernsten – Messegelände der Welt [ Die Gesundheitswirtschaft ist im Norden ein wichtiges Standbein. Fotos: IL Foto, virra/beide Pixelio

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